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Ob improvisierte Musik oder komponierte Neue Musik –
Joelle Leandre hat schon mit allen gespielt: Von Cage bis Scelsi und von
Braxton bis Zorn. Ihr facettenreiches Kontrabass-Spiel, ihre Stimme, ihr
Auftreten, ihr „Spiel“ mit dem Kontrabass – das ist ganz große Kunst.
Nicht minder interessant sind ihre beiden
Triopartner. Paul Lovens tritt seit nunmehr fast einem halben
Jahrhundert in denselben Schuhen auf und gehört praktisch zum Inventar
der freien Musik - ob im legendären Trio mit Alex (Schlippenbach) und
Evan (Parker) oder im Zusammenspiel mit der Creme de la Creme der freien
Musik - inklusive Cecil Taylor.
Sebi Tramontana, langjähriger Weggefährte von Joelle
Leandre, gilt zu Recht als ein "Poet der Posaune“: er macht sein
Instrument zum Sprachrohr bisher ungehörter Geschichten. Und, er weiß
gar viele Geschichten zu erzählen.
So ist dieses bemerkenswerte Trio der Maßstab für
Spielvergnügen. Denn bei aller technischen Brillanz haben sich Leandre,
Lovens und Tramontana einen fast schon kindlichen Spieltrieb erhalten -
im wahrsten Sinne des Wortes wird mit den Instrumenten „gespielt“,
werden Klangwelten erforscht, wird gemeinsam experimentiert, werden
unerhörte Zwiegespräche allein, im Duo und zu dritt geführt.
Sebastiano Tramontana, Jahrgang 1960, geboren in
Rosolini, Sizilien, Musiker, Schauspieler und Zeichner. Mitglied im
"Italian Instabile Orchestra", in Gruppen von Georg Gräwe sowie in
zahlreichen ad hoc Kombinationen quer durch die Szene der frei
improvisierten Musik.
Joelle Leandre, geb. in Aix-en-Provence, lebt in
Paris. Komponisten wie Cage und Scelsi haben für sie geschrieben. Als
Improvisatorin war sie in Ensembles von Derek Bailey, George Lewis,
Irene Schweizer und Anthony Braxton tätig - um hier nur einige zu
nennen. In Ulrichsberg war sie zuletzt im fulminanten Quartett mit Urs
Leimgruber, Fritz Hauser und Marilyn Crispell zu hören.
Paul Lovens, geb. 1949 in Aachen/Deutschland. Autodidakt und zugleich die Verkörperung dessen, was
Schlagzeugspielen in improvisierter Musik bedeutet: ... the free
drummer/percussionist is not there to lay down the beat and kick
everyone else into action but to listen, colour, contribute, guide, and
occasionally direct, the overall cooperative sound ...
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We don't determine music. The music determines us; We only follow it.
To the end of our life: Then it goes on without us. (Steve Lacy) |
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