JazzatelierUlrichsberg

Ulrichsberger Kaleidophon 2013

Freitag 3. Mai bis Sonntag 5. Mai 2013 im Jazzatelier Ulrichsberg

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Plakatsujet

Fr 3. Mai ab 19.00 Uhr:
1982
Dangerous Musics
Gush
 
Sa 4. Mai ab 14.00 Uhr:
Makiko Nishikaze
F.o.u.r.
Simon Nabatov Solo
Jon Irabagon Trio "Foxy"
Heliocentric Counterblast
 
So 5. Mai ab 16.00 Uhr:
Yvi
Baars/Kneer/Elgart
Crispell & Hemingway
Sharp - Gibbs - Niggli
Márl, Ausstellung

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Das Ulrichsberger Kaleidophon präsentiert in zwölf Konzerten an drei Tagen vierzig Musiker und Musikerinnen aus England, Südafrika, Norwegen, Schweden, Japan, Polen, Tschechien, Rumänien, Russland, USA, Deutschland, Iran, Holland und Österreich. Elf Konzerte finden im Jazzatelier statt, eines wird in die Kirche Glöckelberg / Zvonkova (Tschechien) ausgelagert. Neben den Konzerten gibt es in der Galerie eine Ausstellung des deutschen Malers Márl.

1988, vor 25 Jahren, saßen drei dunkel gekleidete Gestalten im Kaleidophonpublikum: Schweden, mit Namen Gustafsson, Sandell und Strid. Die meinten in einer Konzertpause: Wir machen auch sowas, lasst uns das doch mal ... Gush heißt das Trio, das dann im Jahr darauf hier zu hören war. Keinen der drei kannte damals irgendwer. Das sollte sich ändern! Nicht geändert hat sich hingegen das Prinzip auch Neues und Unbekanntes am Kaleidophon vorzustellen: Øyvind Skarbø, Claudia Cervenca oder Mona Matbou Riahi sind nur einige der MusikerInnen, die es diesmal zu entdecken gilt.

Inhaltlich geht es vor allem um Vielfalt. Tragende Säulen sind einmal mehr: Improvisation, Interpretation und Komposition. Wobei Improvisation weit über den Rand von Jazz und Freejazz hinausgeht; Folk und Funk, wie bei „1982“ oder in Lucas Nigglis neuem Trio spielen hier ebenso herein wie Annäherungen an die Neue Musik. Interpretation meinte im Jazz schon immer mehr als „Notenspielen“: Kompositionen von Herbie Nichols oder Sun Ra dienen hier z.B. als vorgegebene Basis, auf der dann jeweils Eigenständiges entwickelt wird. Und selbst dort, wo es um Komposition im engeren Sinn geht, wie z.B. bei Makiko Nishikaze, ist es erst recht Eigenes, das vorgestellt wird.

Drei Tage, an denen 40 MusikerInnen ihre eigenen Vorstellungen in Sachen aktueller Musik präsentieren - das ist es, was Sie erwartet.

Viel Vergnügen!

EINTRITT: Für Jazzatelier-Nichtmitglieder: 3-Tages-Pass: € 73,00 (erm. 67); Tageskarten: FR € 27,00 (erm. 24); SA/SO € 30,00 (erm. 27); Für Jazzatelier-Mitglieder: 3-Tages-Pass: € 67,00 (erm. 59); Tageskarten: FR € 24,00 (erm. 20); SA/SO € 27,00 (erm. 23,00). Ermäßigungen für Menschen unter 25, Studenten, Arbeitssuchende, Behinderte und deren Begleitung sowie Raiffeisen-, Euro26-, 4You-Card- und Ö1-Clubmitglieder. Eintritt frei für Kulturpassinhaber.

Konzertprogramm am Freitag 3. Mai 2013, ab 19.00 Uhr:

Österreichpremiere: Ein norwegisches Trio mit folkinspirierten Improvisationen.

„Schlau, die Skandinavier, lassen drei talentierte Musiker mit ungewöhnlichem Instrumentarium eine tüftelige CD beim Hubro-Label einspielen, und schon werden alte Sehnsüchte nach den guten alten 60er und 70er Jahren wachgeküsst, erinnert man sich an die ersten Einspielungen der Labels ECM oder ENJA. Freut sich über die gelungene Hochzeit zwischen Folk, Jazz und Modern Music. Nimmt die fein nuancierten Kompositionen gerne zur Kenntnis. Jubelt über die Kompromisslosigkeit von „Pintura“, wünscht diesem Tonträger viele Hörer, den Musikern viel Erfolg und dem Label Hubro weiterhin den Mut für derartige Veröffentlichungen.“

Der Fiddler Nils Økland hat schon im Christian Wallumrod Ensemble geglänzt. Sein Solospiel ist auf mehreren CDs - zuletzt „Monograph“ (ECM) nachzuhören. Eine Breite Basis hat sich Sigbjørn Apeland im Laufe der Jahre erarbeitet: Studium der Kirchenorgel, erste Freejazz-Erfahrungen mit dem legendären englischen Drummer John Stevens; Mitwirkung an Projekten wie dem Noise-Duo Golden Serenades. Zuletzt ließ er mit seinem Harmonium-Solo Album „Glossolalia“ (ebenfalls bei Hubro) aufhorchen. Øyvind Skarbø studierte bei Terje Isungset, spielt in Bands von Håkon Kornstad und Per Jørgensen und mit Musikern wie Shahzad Ismaily und Hilmar Jensson. Urlaubsfahrten mit seinen Eltern brachten ihn schon in seiner Kindheit nach Ulrichsberg!

„Skarbø ist die ruhige Schaltstelle in diesem Trio. Seine Felle und Becken ‚singen‘. Damit gelingt es ihm, die vielen nervösen Kleinteile des Geschehens zu einer überzeugenden Einheit zu verschweißen. Fein.“ (Zitate: Ernst Mitter/freiStil)

CD: Pintura, HubroMusic, 2011

Ein kommunikativ-kreatives Trio mit Musikern aus England und Südafrika.

„Corbett‘s trumpet is setting the tone: he can yearn, sigh, sing weep or rant, but the phrases are always short, with a kind of surprise feeling of wonder on them, like musical question marks. If anyone is well placed to interact with the trumpeter, it‘s Nick Stephens, his long time musical partner, the one with the deep sound and round tone, and the equally sudden improvisational surprises. Moholo-Moholo is equally fantastic, and the moments are many when the listener - me, you - can do nothing else than smile or laugh because of the pure percussive joy he is hearing, inventive, precise and yes .... right. The band‘s energy creates an incredible pulse and drive, and that without explicit rhythms, quite an achievement.“ (Stef‘s Freejazzblog)

Dangerous Musics ist ein britisches Improvisationstrio. Ursprünglich neben dem Bandleader und Trompeter Jon Corbett mit Nick Stephens und Roger Turner besetzt, seit einigen Jahren nun mit dem Südafrikaner Louis Moholo-Moholo am Schlagzeug.

Corbett, Stephens und Moholo-Moholo sind reife Musikerpersönlichkeiten, die nichts mehr beweisen müssen. Dementsprechend geht es hier nicht um das Zurschaustellen individueller Fähigkeiten, sondern um die gemeinsame Arbeit an der Musik des Trios.

CD: Kongens Gade, 2011, Leo Records

1989: Erster Auslandsauftritt von Gush (beim Kaleidophon). 2013: 25 Jahre Gush!

„Sie zupfen, blasen und schlagen, wobei sie peinlich genau darauf achten, Harmonien, Rhythmen und Melodien zu vermeiden. Es splittert, raschelt, wuselt, knistert, rummst, es tappt und poltert. Resonanzen sind nicht erwünscht. Auch geht das Trio bewusst planlos vor. Am Hergebrachten wird spontan gerüttelt. Intuition und jahrelange Erfahrung halten sie für nachhaltiger als jedwedes Schema.“ (Ulrich Stock, Die Zeit)

Mats Gustafsson, geb. 1964 in Umea, Schweden, lebt derzeit in Österreich und ist inzwischen zu einer zentralen Figur der internationalen Improvisations- und Freejazz-Szene avanciert - zuletzt u.a. in vielumjubelten Projekten wie „Neneh Cherry & The Thing“ oder seiner BigBand „Fire Orchestra“, aber auch in unzähligen kooperativen Projekten mit Musikern wie Ken Vandermark, Peter Brötzmann und Barry Guy.

Sten Sandell, Pianist und Komponist, lebt in Stockholm. Spielt und komponiert seit 1976 in unterschiedlichen Formationen eine Musik zwischen freier Improvisation und zeitgenössischer E-Musik.

Raymond Strid, lebt in Schweden. Als Improvisator Mitglied in verschiedenen internationalen Gruppen, u.a. zusammen mit Marilyn Crispell, Phil Wachsmann und Axel Dörner. Mitglied im "Barry Guy New Orchestra".

Konzertprogramm am Samstag 4. Mai 2013, ab 14.00 Uhr:

Makiko Nishikaze

Sa 4.5. 14.00, Kirche Glöckelberg, Tschechien:
 
MAKIKO NISHIKAZE
 
Makiko Nishikaze, Clavichord
 Shuttlebus ab Jazzatelier, ab 13 Uhr!

Musik für Clavichord (mit oder ohne Objekte).

"In der letzten Zeit habe ich mich viel mit dem Clavichord beschäftigt und mehrere Stücke für dieses Instrument komponiert und selbst aufgeführt. Die Idee ist, das Alt-Tasteninstrument Clavichord, das vielen Menschen als Instrument einer vergangenen Zeit gilt, wieder mit neuem Leben zu erfüllen, als ein zeitloses Instrument. Es lebt heute, wie wir, und braucht mehr aktuelle Musik, um noch lebendiger zu werden." (Makiko Nishikaze)

Programm:
  • mezzo-pianissimo I
  • mezzo-pianissimo II
  • forest piece (mit Stimme)
  • claviere VII (mit Spielzeugklavier)
  • mezzo-pianissimo III
  • claviere-intermezzo (mit Objekte)
  • claviere II
  • claviere III
  • wenn wir in-
  • claviere V

Makiko Nishikaze, geboren in Wakayama / Japan, lebt derzeit in Berlin. Sie arbeitet als Komponistin, Performancekünstlerin und Instrumentalistin (vor allem: Klavier und alte Instrumente wie Cembalo und Clavichord).

CD: Aqua.Piano.Aerial (Klavier), EWR 0301

Dank an Martin Pühringer, aus dessen Haslacher Werkstatt das verwendete Clavichord stammt und an die Arge Šumava Böhmerwald / Herrn Horst Wondraschek für die Bereitschaft die Kirche Glöckelberg für dieses Konzert zur Verfügung zu stellen.

Frische Musik - zwischen Noise und Song, Stille und Klang.

Die Musiker des Quartetts kommen aus vier Ländern und standen im Mai 2012 erstmals gemeinsam auf der Bühne. Bei dieser Begegnung haben sie eine gemeinsame Improvisationssprache entdeckt, die über die Jazzdiktion, die allen vertraut ist, hinausgeht und das Klangspektrum des eigenen Instrumentariums erforscht. F.o.u.r. wurde nach diesem Zusammentreffen gegründet.

Was die 4 Musiker verbindet, ist ein weit gefasstes Verständnis der Improvisationsästhetik und das Bestreben, sich keiner Begrenzung genrebedingter Ausdrucks­möglichkeiten zu unterwerfen. Zwischen Noise und Song, Stille und Klang werden sämtliche Strukturen und Texturen ausgelotet, zu Soundcollagen entwickelt und zu Echt-Zeit-Klang-Raum-Geschichten verwoben.

Simon Nabatov

Sa 4.5., 19.00 Uhr:
 
SIMON NABATOV SOLO
 
Simon Nabatov, Klavier

Simon Nabatov spielt "Herbie Nichols and a little bit more" ...

Herbie Nichols (1919-1963) war ein bemerkenswerter Jazzpianist und Komponist, der mindestens genauso innovativ war wie sein Zeitgenosse, Kollege und Unterstützer Thelonious Monk, ohne jedoch die ihm gebührende Anerkennung zu seinen Lebzeiten bekommen zu haben. Er durfte lediglich 3 LP’s unter eigenem Namen veröffentlichen (die 2 Blue Note Sessions von 1955-56 sind besonders wertvoll). Seine visionären Innovationen sind heute noch genauso frisch und stark wie in den 50ern.

Auch später beschäftigten sich nur wenige Jazzmusiker mit seinem kompositorischen Nachlass – Roswell Rudd, Misha Mengelberg, Steve Lacy sowie (noch später) Geri Allen oder Frank Kimbrough. Auch Simon Nabatov (geb. 1959 in Moskau, lebt dzt. in Deutschland) gehört zu dieser kleinen Gruppe der Musiker, die von den (vor allem damals) neuartigen Formen, Harmonien und Melodien dieser Musik nicht mehr loskommen können bzw. wollen.

Nabatov „entdeckte“ für sich diese wundervolle Musik, kurz nachdem er Ende der 70er nach New York kam. Die ungewöhnliche Kombination von Humor, vertrackten Strukturen, raffinierten Harmonien, die eher an Satie oder Bartok erinnern, rhythmische Sensibilitäten aus Westindien und Afrika – alles das hat Simon Nabatov sofort fasziniert und gefesselt.

Das Soloprogramm beinhaltet die Stücke, die das Herbie Nichols Trio ursprünglich für Blue Note aufgenommen hat, die Werke, die das Quintessenzielle seines Schaffens am besten demonstrieren.

CD: „Spinning Songs Of Herbie Nichols“, Leo-Records

"The most fabulous high energy free boppish sax trio."

„Jon Irabagon ist ein typischer Vertreter einer neuen Generation von Jazzmusikern, die nach Wegen jenseits der alten Gegensatzpaare sucht – hot oder cool, schwarz oder weiß, Tradition oder Moderne. All das ist für ihn nicht mehr relevant.“

Irabagon (geboren 1979) ist philippinischer Abstammung, studierte in Chicago, lebt und arbeitet dzt. in New York, wo er u.a. in Bands von Peter Evans (Mostly Other People do the Killing) oder Mary Halvorson mitarbeitet und eigene Projekte mit Kollegen wie Mike Pride oder Tom Rainey leitet.

Nach Ulrichsberg kommt er nun mit einem traditionell besetzten Bass-Schlagzeug Trio: Mark Helias am Bass und am Schlagzeug Barry Altschul, letzterer ein Veteran des experimentierfreudigen Jazz und beide schon in den 70ern in Bands von Anthony Braxton zur Stelle.

„Hier kann Irabagon sein Spiel entfalten und führt es, angetrieben von dem druckvollen und flexiblen Swing, den Altschul und Helias entwickeln, immer weiter und weiter. Ein Motiv entwickelt sich aus dem anderen; die melodischen Wendungen greifen nahtlos ineinander und münden in einen grandiosen, alles mit sich reißenden Stream of Consciousness. Kein Verschnaufen, kein Durchatmen. Der Sog der Musik entwickelt eine Dringlichkeit, wie man sie lange nicht mehr in diesem Terrain hörte.“ (Zitate: Stefan Hentz, Die Zeit)

CD: "Foxy", Hot Cup Records

Heliocentric Counterblast

Sa 4.5., 23.00 Uhr:
HELIOCENTRIC COUNTERBLAST
Nikolaus Neuser, Trompete; Kathrin Lemke, Dirk Steg­lich, Andreas Dor­mann, Sax&Flöte; Florian Juncker, Posaune; Niko Mein­hold, piano&spacekeys; Mike Majkowski, Bass; Philipp Bernhard, Drums

Anlässlich des 20. Todestages des großartigen Komponisten: A Tribute to Sun Ra!

Hermann „Sonny“ Blount ist den meisten wohl besser bekannt unter dem Namen Sun Ra. Irgendwann aus dem All auf die Erde gelangt (Herkunftsort: Saturn), schuf er mit seinem Arkestra einzigartige, intergalaktische Werke. Diesen widmet sich Kathrin Lemkes Oktett „Heliocentric Counterblast“ (Herkunftsort: Berlin). Es fand vor drei Jahren zusammen und hat inzwischen seinen eigenen Cosmic-Jazz-Sound entwickelt und u.a. im Vorjahr in Nickelsdorf eindrucksvoll präsentiert.

Heliocentric Counterblast holt Sun Ra heraus aus der Trash-Ecke, in die der charismatische Sonderling wegen seiner seltsamen Bühnenoutfits und der enigmatischen Weltraumweisheiten gerne geschoben wird. Und stellen ihn in eine Reihe mit Duke Ellington, Charles Mingus und John Coltrane. Wo er auch hingehört.

„Die Musiker sind profiliert genug, um die Kompositionen von Sun Ra nicht zu kopieren, sondern sie mit eigenen Ideen, Fantasie und Spontaneität zu füllen. Die Band swingt wie der Teufel, und an lustvoll anarchischem Geist ist gleichfalls kein Mangel. Fröhlich einhertanzende Themen geben den einzelnen Nummern die Bodenhaftung; dazwischen fliegen die Sounds und Visionen in freiem Flug: in Duos und Trios, auch in fröhlichen Überblasorgien.“ (Rainer Köhl, Rhein-Neckar-Zeitung)

CD: Heliocentric Counterblast: A Tribute to Sun Ra, 2012, Enja Yellowbird

Konzertprogramm am Sonntag 5. Mai 2013, ab 16.00 Uhr:

Yvi

So 5.5., 16.00 Uhr:
 
YVI
Simon Zöchbauer, Trompete, Zither, Stimme, Elektronik; Mona Matbou Riahi, Klari­nette, Stimme, Toys; Ayrin Moradi, Klavier, Radios, Toys; Alex­ander Hofmayr, Bass, Elektronik

Young Vienna Improvisers - MusikerInnen aus Wien, Wels und dem Iran.

„Die Young Vienna Improvisers reisen durch den akustischen Raum auf der Suche nach Klängen (in) der Stille. Dabei begegnet ihnen manch Altbekanntes, welches sie ein kurzes Stück begleitet um sogleich gefühlvoll zermalmt zu werden. Oder auch nicht. Wer weiß das schon so genau in dieser unserer modernen und schnelllebigen Zeit. Viele Leute hetzen durch den Tag als gäbs kein Morgen mehr und dabei vergessen sie auf das Wichtigste im Leben: Musik! Traurig, nicht wahr?“ (Bandinfo)

Die Klarinettistin Mona Matbou Riahi kommt aus dem Iran, lebt in Wien und betreibt u.a. das persisch-serbische Trio Sormeh mit Golnar Shahyar und Jelena Popržan. Simon Zöchbauer spielt unter anderem im Bläserensemble „Federspiel“ und interpretiert Wienerlieder im Duo „Ramsch­und­rosen“ mit der Geigerin Julia Lacherstorfer. Alexander Hofmayr macht alleine elektronische Musik und spielt in der Hip-Hop Band S.p.o.t.s. und im Jazztrio „Weird‘s House“.

"After having played together in 2010, it was clear that this is the beginning of a new trio in improvised music."

„Such volume and such roaring inspiration! When Ab Baars presses that tenor saxophone to his lips, deeply rumbling and bleating expressively, the blues of Frank Wright and Albert Ayler still simmering in those outer regions, it suddenly gets very quiet on the benches of the Evangelische Kirche of Nickelsdorf. He varies on staccato elements and hyper-intense screaming, only to switch to a softer, almost creamy tone later on, one that’s more aligned with the Zen-calm he exudes. Together with Dutch-based bass player Meinrad Kneer and veteran drummer Bill Elgart (Paul Bley, Lee Konitz, etc), he only plays sporadically, but it sounds as if they’re doing nothing else.

The bass player and drummer are constantly in touch with each other, using each other’s hints and suggestions, which leads to mesmerizing combinations of bowed strings and gently treated toms and sizzling cymbals, with now and then an abrupt, rumbling explosion. Baars created a more meditative atmosphere on his shakuhachi (which he’s been playing regularly since he bought it on a trip to Japan several years ago) and finally switches to clarinet, with sustained notes and hysterical peaks in which the ghost of John Carter is a fixed presence. And then I’m suddenly reminded of the influence Baars must’ve had on Vandermark’s clarinet playing as well.

The highlight takes place in the second extended piece, when a serene clarinet solo only gains expression and emotion, painfully beautiful and intensely howling and cuts to the bone with carving smears. That you can accomplish this without any form of preparation takes openness, a willingness to listen carefully and baggage, which these three display with class. Baars, Kneer and Elgart won over the entirely filled church with perhaps the most intensely concentrated concert of these four days. Mightily beautiful.“ (Guy Peters über das Konzert des Trios bei den Konfrontationen 2012)

Die erste CD des Trios erscheint im Frühjahr 2013.

Zwei erfahrene MeistermusikerInnen mit eigener Musik für Klavier und Perkussion.

"Als «Schlagzeug mit 88 Trommeln» hat der Free-Jazz-Pianist Cecil Taylor das Klavier charakterisiert. Vielleicht ist es diese Wesensverwandtschaft, die aus der Begegnung von Piano und Schlagzeug im zeitgenössischen Jazz eine so attraktive Kombination macht und wohl auch Marilyn Crispell und Gerry Hemingway inspirierte.

Die New Yorker Pianistin und der amerikanische Drummer, der an der Musikhochschule in Luzern unterrichtet, haben in den achtziger Jahren im Anthony Braxton Quartet zusammengespielt. Danach sind sie eigene Wege gegangen und haben Sphären erkundet, die von der freien Improvisation bis zu peniblen Kompositionen reichten. All diese Erfahrungen fließen in die sieben Stücke des neuen Albums «Affinities» ein, die bis auf die versonnene Ballade «Air» durchgehend der Intuition entsprangen, aber dennoch so abwechslungsreich und geplant klingen, als wären sie am Reißbrett entworfen worden.

Hier wird nicht ins Blaue hinein musiziert. Die dynamische Bandbreite sowie die Palette an Klangfarben werden voll ausgeschöpft. Stimmungen verändern sich, das Energie-Level variiert. Meditative Titel wechseln mit energiegeladenen Nummern ab, die ihre Spannung aus den Reibungen unterschiedlicher Ton-Schichtungen beziehen. Crispells Spiel ist phantasievoll und einfallsreich. Gelegentlich klingt durch, dass sie zum Üben fast nur noch J. S. Bach spielt. Hemingway drängelt sich nicht in den Vordergrund. Einfühlsam nimmt er Crispells Erzählfäden auf und spinnt sie nach seinen eigenen Vorstellungen weiter, wofür er ab und zu ans Vibraphon wechselt. Im Freiraum der Improvisation lassen sich die schönsten Klänge erträumen." (Christoph Wagner, NZZ)

This engagement is supported by Mid Atlantic Arts Foundation through USArtists International in partnership with the National Endowment for the Arts and the Andrew W. Mellon Foundation.
 

CD: "Affinities", Intakt Records

Nigglis neues Trio mit dem New Yorker Downtown-Heroe Elliot Sharp und Black-Rock Coalition Bassist Melvin Gibbs.

Bei gewissen Bands funkts sofort. Bei dieser hier sogar wortwörtlich: Als Bassist Melvin Gibbs zum ersten Mal mit Elliot Sharp, der New Yorker Downtown-Legende, und Lucas Niggli, dem europaweit geschätzten Schweizer Schlagzeuger, zusammen spielte, stieg als erstes gleich einmal Gibbs Verstärker aus. Und zwar nicht im Probenraum, sondern auf der Bühne von John Zorns East-Village-Club „The Stone“. Doch was darauf (mit funktio­nierendem Amp) auf der Bühne geschah, schweißte die drei richtiggehend zusammen. Ein neues Gitarren-Power-Trio war geboren, das sich auf der Basis von Blues, Rock und Free Jazz zu abenteuerlichen Exkursen hinreißen ließ.

Gleich am Tag danach gingen die drei Musiker für Intakt Records in Brooklyn ins Studio und spielten das Album „Crossing the Waters“ ein - jenes Album, das sie nun am Kaleidophon präsentieren werden!

CD: "Crossing the Waters", Intakt-Records

JAZZATELIER ULRICHSBERG
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